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Integration und Innenpolitik

Betreuungsgeld

Zum Thema Betreuungsgeld gab es bei reichlich Zuspruch auch kritische Anmerkungen von Eltern, die dieses Betreuungsgeld sehr gut gebrauchen könnten und nicht verstehen, wie man es ablehnen kann. Daher unsere klare Aussage. Betreuung, Förderung und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen hat für uns absolute Priorität. Die folgenden Jahrgänge sind Grundlage für ein auch künftig funktionierendes Gemeinwesen in Deutschland und in Europa. Daher kann hier nicht früh genug und engagiert genug gefördert werden. Im Betreuungsgeld sehen wir jedoch die Gefahr, dass dafür weniger Kita Plätze geschaffen werden. Außerdem würde ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand geschaffen. Dieser schafft zwar Arbeitsplätze für VerwaltungsmitarbeiterInnen, aber Arbeitsplätze für KindererzieherInnen in Kitas wären uns lieber.

Wäre es nicht besser, das Kindergeld für die ersten Jahre zu erhöhen? Eltern die ihre Kinder in Kitas schicken könnten das dann als Zuschuss zu den Gebühren sehen und Eltern die ihre Kinder zuhause betreuen, könnten das als Betreuungsgeld betrachten. Dieses Modell hätte den Vorteil, dass die Diskussion um einen gebührenfreien Zugang zu den Kitas überflüssig würde genauso wie die Diskussion um das Betreuungsgeld. Der Verwaltungsapparat für das Kindergeld ist bereits vorhanden. Dabei darf natürlich die Schaffung neuer Kita-Plätze nicht zu kurz kommen. Denn das Hauptproblem ist derzeit das Fehlen dieser Plätze. Nachfolgend ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis :

Ein junges Paar hat vor gut zwei Jahren ihr erstes Kind bekommen. Sie wohnen in Köln nahe des Zentrums in einer Mietwohnung. Um den Lebensunterhalt bestreiten zu können und die recht hohen Mieten bezahlen zu können müssen beide Elternteile arbeiten. Die Mutter ist der besser verdienende Teil und kann deshalb nicht 2-3 Jahre aus dem Berufsleben ausscheiden. Der Vater hat gut ein Jahr vor der Geburt des Kindes nach längerer Arbeitslosigkeit wieder einen Job gefunden und kann diesen nicht unterbrechen, da dann eine Rückkehr ins Berufsleben extrem schwierig wäre. Also haben sie versucht nach Ende der Mutterzeit einen Betreuungsplatz in einer Kita für das Kind zu bekommen. Das ist in ganz Köln nicht gelungen, weil die Wartelisten einfach zu lang sind und zu wenig Plätze vorhanden sind. Dies ist in Köln kein Einzelfall, auf dem Lande in NRW sieht es auch nicht besser aus. In diesem Fall bringt die Mutter seit zwei Jahren das Kind regelmäßig vor der Arbeit zu Ihrer Schwester und holt es hinterher wieder ab. Natürlich hätten diese Eltern gerne Betreuungsgeld bekommen, aber wesentlich wichtiger wäre ihnen der Kita-Platz gewesen. Andere Betroffene haben nicht die Möglichkeit das Kind privat betreuen zu lassen. Ein Wiedereinstieg in das Berufsleben nach mehreren Jahren Pause ist aber heute auch kaum noch möglich. Dieses Problem kann ein Betreuungsgeld nicht lösen.

Es würde uns freuen, wenn diese kleine Schilderung eines konkreten Einzelfalles, zufällig auf dieser Seite auch von Abgeordneten des Landtages und des Bundestages gelesen würden und bei den anstehenden Diskussionen und Abstimmungen hierüber in Erinnerung sind.

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